Projekt NPBioPhos

Erforschung und Erschließung des Bioraffinerie-Nutzungspotentials phosphorhaltiger Biomoleküle für nachhaltige Anwendungen im Sinne einer effizient-ökonomischen Rohstoff-Veredelung

(Akronym: NPBioPhos)

Teilthema: Fraktionierung und Anreicherung

Die IGV GmbH beteiligt sich innerhalb eines Verbundprojektes an diesem Forschungsvorhaben. Dieses Netzwerk besteht aus Forschungseinrichtungen bzw. Firmen zum Erhalt einer multifunktionellen, nachhaltig produzierten Spezialchemikalie auf Basis von pflanzlicher Phytinsäure, die in den anvisierten Applikationen wirtschaftlich konkurrenzfähig den ökologischen Standard hebt. Erste Anwendungsgebiete der gewonnenen Phytinsäure sollen der textile Flammschutz und die Schwermetallabreinigung industrieller Abwässer sein. Bei positivem Projektverlauf kann dies zum Ersatz der bisher genutzten umweltproblematischen Substanzen führen. Die IGV Institut für Getreideverarbeitung GmbH steuert die zur Selektion der Ausgangsstoffe notwendige Expertise bei und setzt die Realisierung der mechanischen Vorbereitungsschritte sowie die Herstellung der Phytinsäure um.

Ziel des Projektes

Forschungsziel ist es, den biobasierten Rohstoff Phytinsäure aus Rückständen der Primärraffination von Pflanzen zu gewinnen und einer großtechnischen Verwendung im Bereich der Textilveredlung und als Komplexbildner zuzuführen. Damit bedient das geplante Forschungsvorhaben die Bestrebungen im Rahmen der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“, biobasierte Produkte einer breiten und wettbewerbsfähigen Nutzung zuzuführen. Die bis dato technisch weitestgehend ungenutzte Phytinsäure weist herausragende Komplexierungseigenschaften gegenüber metallischen Kationen auf und verspricht zudem aufgrund ihres hohen Phosphoranteils eine potentielle Nutzung als Flammschutzmittel. Konkret sollen daher auf der einen Seite in der Industrie vielfach verwendete umweltproblematische Komplexbildner, wie etwa das seit den 1950er Jahren hauptsächlich eingesetzte EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure), durch Phytinsäure substituiert werden. Auf der anderen Seite sollen Phytinsäure und ihre Derivate über verschiedene am DTNW bereits etablierte Ausrüstungsmethoden permanent an textilen Materialien aus Polyester, Polyamid, Baumwolle und deren Mischungen verankert werden, um den Textilien flammhemmende Eigenschaften zu verleihen. Bei erfolgreichem Projektverlauf steht ein hochwirksames, umweltverträgliches Produkt mit den verschiedenen industriellen Anwendungsmöglichkeiten im Bereich von Komplexchemie und Textilveredlung zur Verfügung, das sich zudem aus bisher nicht hochwertig genutzten Reststoffen von getreide- und ölsaatverarbeitenden Betrieben bereitstellen lässt.

 

Kontakt

Dr. Jürgen Volk
(Projektleiter)
Tel. +49 33200 89-254

Dipl.-Ing.oec. Petra Frey-Holder
(Forschungs- und Produktmanagement)
Tel. +49 33200 89-102

Das Verbundprojekt wird im Rahmen der BMBF-Förderrichtlinie „Technologie-Initiative Bioraffinerien“ durch den Projektträger Jülich – Forschungszentrum Jülich GmbH gefördert.